Quantcast
Channel: Wildtierschutz Deutschland e.V. – Nature-News-Network
Viewing all articles
Browse latest Browse all 220

Mehr Wölfe – weniger Rehe?

$
0
0
Von Thorsten Emberger Zur Rechtfertigung der Jagd wird immer wieder auf die vielerorts fehlenden großen Raubtiere wie Luchs, Braunbär und Wolf verwiesen, die man zu ersetzen hätte. Doch diese auf den ersten Blick einleuchtende Logik entspricht nicht der Realität und ist zugleich der Grund für viele Irrtümer und ein falsches Verständnis von Räuber-Beute-Beziehungen. Wolf und Luchs beanspruchen sehr große Reviere. Gemessen an der Fläche des Reviers ist die Zahl der Beutetiere, die ein Wolfsrudel dort reißt, aber vergleichsweise gering. Generell kann man davon ausgehen, dass der Einfluss vorhandener Raubtiere den Bestand der jeweiligen Beutetiere zu weniger als 10 % beeinflusst. Beispiel Luchs: ein Luchs reißt pro Jahr im Mittel etwa 60 Rehe, die Größe seines Reviers liegt bei 80 bis 200 Quadratkilometer, beim männlichen Tier sogar bis zu 400 Quadratkilometer. Selbst wenn wir jetzt ein mit 100 qkm eher kleines Revier für unsere Beispielrechnung annehmen, ergibt sich dabei ein Nahrungsbedarf von 0,6 Rehen pro Quadratkilometer und Jahr.1 Ein Jäger erlegt auf derselben Fläche jährlich 5-10 Rehe, also ein Vielfaches dessen, was der Luchs entnimmt. Eine Regulation des Rehbestandes durch Luchse ist daher völlig unmöglich. Hat kaum Einfluss auf die Bestandsgröße seiner Beutetiere Beispiel Wolf: Nicht viel anders verhält es sich […]

Viewing all articles
Browse latest Browse all 220