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Hirnforschung an Krähen in Tübingen

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Von Marie-Luise Strewe Neben Affen und vielen anderen Tierarten wie Ratten, Katzen und Tauben sind neuerdings auch die “Primaten der Lüfte”, die hochintelligenten Krähen, ins Visier der Neurobiologen geraten. Das Institut für Neurobiologie der Universität Tübingen unter der Leitung von Prof. Andreas Nieder, ist der erste Lehrstuhl, der neurophysiologisch mit Krähen arbeitet. Die dortigen Hirnversuche an Krähen laufen ganz ähnlich ab wie die am Affenhirn. Die Vögel werden in der ersten Phase darauf trainiert, komplexe Aufgaben am Bildschirm zu lösen. In der zweiten Phase wird ihnen unter Narkose durch ein Loch im Schädel, über das eine Kammer montiert wird, feine Dauerelektroden ins Gehirn eingepflanzt. Während der Versuche werden die Krähen mittels Futterbelohnung zur Mitarbeit motiviert. Ziel der Untersuchungen ist es, die physiologischen Prozesse im Gehirn, den “Mechanismus der visuellen Speicherung im Arbeitsgedächtnis”, zu verstehen.  Am Ende der Versuche werden die Krähen getötet und ihr Gehirn untersucht oder sie werden in weiteren Versuchen eingesetzt. Ethische Aspekte Die lange Zeit gültige Lehrmeinung, Tiere könnten nicht denken, wurde dank ethologischer und kognitionsbiologischer Erkenntnisse in den vergangenen Jahren gründlich widerlegt. So wichtig das zunehmende Wissen über die kognitiven Fähigkeiten der Tiere in Bezug auf eine Einstellungsänderung in Gesellschaft und Politik ist, so fragwürdig sind […]

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